Wir wissen: unser Wissen beruht auf Glauben. Alles Erlernte wurde uns glaubhaft vermittelt von Autoritäten: Eltern, Lehrer, Staat. Was wir täglich erfahren über die Welt – auf Papier, über die Ätherwellen und durch die Drähte – stammt aus glaubwürdigen Quellen.

Doch wie wirklich ist die Wahrheit der Sender? Wie sicher sind die Kanäle? Wie stark ist das Rauschen? Und: Kennen wir auch den richtigen Code?

Schon der erste Medienkritiker, Platon – ein begnadeter Vielschreiber, kritisierte die Erfindung der Schrift als Verlust der Erfahrung: »Und so werden sie Vielwisser zu sein meinen, da sie doch insgemein Nichtswisser sind.«

Marshall McLuhan wußte: Das Medium ist die Message. – Kein Inhalt wird unser Leben und unsere Kultur so verändern, wie das Medium, welches ihn transportiert: Das Fernsehen ist die Message, nicht die Tagesschau. Das Internet ist die Message, nicht Youtube, nicht Google.

Wissen ist Macht. Dieser Satz von Francis Bacon steht am Beginn des technischen Zeitalters. An seinem Ende könnte stehen: Medien sind Macht. – Alles, was wir wissen, erfahren wir durch Medien. Was uns die Medien verschweigen, werden wir nie erfahren. – Das Wissen von Wikipedia nehmen wir für die Wahrheit. Und was Google nicht weiß, war wohl nie Wirklichkeit.