buchpremiere in paris
Ein passender Ort für die »Geometrie der Träume«, diese Memoiren eines armen Hundes: Im legendären Restaurant Polydor, wo schon Gide und Joyce, Hemingway, Valéry, Artaud und Kerouac speisten und zechten, erlebte im Anschluß an einen literarischen Rundgang durch Saint-Germain und das Quartier Latin am 1. März 2008 die poetische Geschichte »einer Freundschaft, eines Scheiterns und einer versunkenen Stadt« ihre Premiere. ‒ Ein Blick zurück um 30 Jahre, Erinnerungen an wilde Jahre, ein Déjà-vu beim Lesen antiker Texte:
Man traf sich mittags in der Tonne, trank abends Bier bei Bakchos und Ariadne, die einmal eine umworbene Schönheit gewesen sein soll, oder man stieg hinab in die Höhle, »wo vor der Bühne, im Licht der Scheinwerfer nur noch als Schatten erkennbar, bereits eine wogende Menge auf Orpheo wartete«.
Doch hinter den Fassaden verfielen die Häuser. Und Ohnmacht wuchs unter der Belustigung durch fortwährende Feiern und Feste, Jubiläen und Meetings. Längst war der Elan des Aufbruchs, der Athen belebt hatte nach der Befreiung von den Tyrannen, erstarrt zur Pose, die keinen Zweifel an sich duldete …
Der Autor erfüllte sich mit dieser Buchpremiere zugleich einen Traum und seinen Freunden ein altes Versprechen, das er vor dreißig Jahren ‒ die Mauer stand noch sprachlos und kalt und es klirrten mehr als nur die Fahnen ‒ als Student in Jena verkündet hatte: Meinen 50. Geburtstag feiere ich in Paris!